Kleines Haus mit großer Sammlung

Das Naturkundemuseum Heineanum in Halberstadt findet sich seit mehr als 180 Jahren in bester Lage, direkt neben dem Dom. Das Museum gründet auf der ornithologischen Sammlung des Gutsbesitzers Ferdinand Heine (1809-1894) und entwickelte sich seither zu einem Spezialmuseum für Vogelkunde. In Fachkreisen erfreut sich das kleine Haus größter Wertschätzung, da in seinem Sammlungsbestand eine Vielzahl einzigartiger Vogelpräparate zu finden sind.

Stille Freude

Nach langen Monaten konnten wir uns endlich wieder gemeinsam auf Tour begeben. Der erste Ausstellungsaufbau in diesem Jahr führte uns zum Mindener Museum. Hinter den historischen Fassaden der Museumszeile fand die »Mechanische Tierwelt« in weiträumigen modernen Ausstellungsräumen einen neuen Platz. Kuratorin Dr. Marion Tüting und Haustechniker Sven Schümann standen uns beim Aufbau tatkräftig zur Seite. Durch die Pandemieverordnung ist auch die Stadt Minden in melancholischer Stille gefangen. So tat es sehr gut, endlich wieder freundliche Museumskollegen in der Realität zu treffen. Wir hoffen, dass das kulturelle Leben bald in den Alltag zurück kehrt und dass auch das Mindener Museum für Besucher geöffnet werden kann.

Neustart 21

Nach einem Jahr liegt weiterhin eine große Verunsicherung über dem Kulturbetrieb. Museen, die nach Monaten endlich öffnen konnten, sind schon wieder geschlossen. Ausgefeilte Hygienekonzepte werden zur Makulatur. Um so mehr freuen wir uns auf den Ausstellungsaufbau in Minden. Wir hoffen sehr, dass unsere Ausstellung dort sichtbar werden darf und wir sind sicher, dass sie dann auch ihr Publikum findet.

Schneckenplage in der Dauerausstellung

Noli heißt die Blechschnecke der Fima Lehmann aus den 1960er Jahren. Wir haben einen originalen Verkaufskarton mit einem Dutzend dieser Tiere. Im Stadtmuseum Crailsheim haben sie die Dauerausstellung in Besitz genommen. Beim traditionellen Backwerk Horaffen, in der Musikinstrumentensammlung des Geigenbauers Johann Stüber und auch bei den Crailsheimer Fayencen haben wir sie entdeckt.

Freudiges Wiedersehen im Spital

Im Stadtmuseum Crailsheim (Museum im Spital) waren wir im Sommer 2018 mit unserer Ausstellung »ZOO MOCKBA – Aufbruch in die Moderne« zu Gast. Mit der »Mechanischen Tierwelt« gab es nun ein freudiges Wiedersehen mit Frau Lindner und ihren Kolleginnen. Herr Schneider, der einfallsreiche Haushandwerker, fand auch diesmal für jedes Problem eine solide Lösung. Zudem hat er sich als profunder Blechspielzeugrestaurator erwiesen und zwei unserer alten Spieltiere zu neuem Leben erweckt. Mit Maske und in sicherem Abstand feierten wir die Eröffnung dann im kleinsten Kreis – zu dritt mit Frau Lindners gutem Bohnenkaffee. Wir danken herzlich für drei schöne Tage und das gute Miteinander beim Ausstellungsaufbau.

Auf Tour nach Crailsheim

Die Corona-Schließungen sind weitgehend aufgehoben. Planmäßig konnten wir uns mit der »Mechanischen Tierwelt« auf den Weg nach Crailsheim machen. Unser »Shooting Gorilla« (Japan, 1950er) durfte dabei wieder einmal vorne sitzen und wir haben ihm dabei über die Schultern geschaut.

Anfassen ausdrücklich erlaubt!

Unsere historischen Blechspielzeuge sind museale Kostbarkeiten, die wir weitgehend nur in sicheren Vitrinen präsentieren können. Die Funktionen zeigen wir in einem Film. Zur Finissage im Stadtmuseum Esslingen war der Andrang groß. Es kamen mehr als 100 Besucher, um die Ausstellung ein letztes Mal in Augenschein zu nehmen. Herr Beutelspacher, der Direktor des Hauses, lud als Blechspielpatologe die Gäste ein, verschiedene Tiere zu sezieren und sich mit ihrem mechanischen Innenleben vertraut zu machen. Die Patienten waren allesamt aus jüngerer, fernöstlicher Produktion und so war Anfassen ausdrücklich erlaubt. Vielfach wurden damit lebendige Erinnerungen geweckt, an Blechspielzeuge in der eigenen Kindheit, und an die unbezwingbare Neugier zu sehen, was sich in ihrem Inneren verbirgt. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Herrn Beutelspacher, Herrn Rilling und allen Kollegen des Museums für die gelungene Ausstellung!