»Bronco« – ein Stahlross, das man reiten kann

Mit einer Höhe von 70 cm ist Bronco das größte Blechtier unserer Sammlung und ein exponiertes Objekt in der Ausstellung. Im Gegensatz zu anderen mechanischen Tieren lässt sich dieses Pferd weder mit dem Schlüssel aufziehen, noch mittels Schwungrad in Bewegung setzen. Das schwere Spielgerät aus solidem Stahlblech war dafür bestimmt, dass Kinder tatsächlich darauf reiten konnten. Stemmten sich die kleinen Jockeys in die Steigbügel und ließen ihr eigenes Körpergewicht auf den Sattel niedersinken, sorgte eine Mechanik im Inneren des Pferdes dafür, dass es sich auf Gummirädern vorwärts bewegte. In seiner ursprünglichen Version trabte Bronco nur geradeaus. Ab 1950 sorgte eine lenkbare Mechanik dafür, dass man die Laufrichtung mit den Steigbügeln ändern konnte.

Die Firma David Sebel & Co. produzierte in London seit den 1920er Jahren Gerätschaften und Gebrauchsgegenstände aus Metall. Während des II. Weltkrieges wurde sie Zulieferer für die Rüstungsindustrie und baute auch Klappbetten für Luftschutzunterkünfte. Harry Sebel war bereits 1931 in das Unternehmen seines Vater eingestiegen. Nach dem Krieg suchte er neue Betätigungsfelder, um zu expandieren. In einer ehemaligen Gewehrfabrik in Kent wurde ein neuer Standort für die Spielwarenproduktion eröffnet. Bronco – das Pferd dass man reiten kann – ging im September 1947 in Serienproduktion. In den Folgejahren wurde das Spielwarenprogramm der Marke Mobo kontinuierlich erweitert. Mobo-Spielzeuge zeichneten sich durch ihre solide Verarbeitung aus und sind durch ihre markante Spritzlackierung erkennbar. Als in den 1960er Jahren die englische Spielwarenindustrie in die Krise geriet, wurden die Sebel-Werke in Kent an die Barcley-Toy-Group verkauft. 1972 wurde die Mobo-Produktion endgültig eigestellt.
(Quelle: http://www.dspedalcarrestorations.com)